Ulrike, eine ehemalige Patientin der Fachklinik Klosterwald schreibt vier Jahre nach ihrer Therapie: „Die Therapie in der Fachklinik Klosterwald war für mich das Fundament, auf dem heute neue Säulen entstehen und wachsen. Heute kann ich von mir sagen: Ich bin eine glückliche, zufriedene und nüchterne Alkoholikerin.“
„Ich gehe offen mit meiner Alkoholkrankheit um. Zum einen setze ich mich damit nicht dem Druck aus, etwas verheimlichen oder Ausreden finden zu müssen (z.B. auf Festen: ,Weshalb trinkst du nichts?‘). Zum anderen mach ich mich zum Ansprechpartner für Andere, die selbst ein Problem im Umgang mit Alkohol haben; sich Rat und Unterstützung holen wollen, aber sich nicht in der Öffentlichkeit ,outen‘ wollen und den Weg zu Beratungsstellen alleine scheuen.“
(Ein ehemaliger Patient der Fachklinik Klosterwald)
Danke
Vielen Dank an alle Therapeutinnen und Therapeuten, sowie das Hauspersonal, den Pflegedienst, den Sozialdienst und die zentrale Patientenverwaltung, die mich die vergangenen 12 Wochen begleitet haben und mir geholfen haben, dass ich meine Therapieziele erreichen konnte. Das Schöne an dieser Therapie war nicht nur die ausgestreckte Hand, das freundliche Lächeln oder der menschliche Kontakt. Es war noch viel mehr das erhebende Gefühl, Menschen zu haben, die an mich glauben und mir ihr Vertrauen schenken. Danke!
Ein Patient im August 2018
Gedicht von Sergio Kaminsky
Der Schirm
Ich hab mir einen Schirm gebaut.
Darunter bleib ich trocken.
Was nass wird sind nur ab und zu
die Schuh
Und manchmal auch die Socken.
Die alten Freunde (es tut mir nicht leid)
Sind nach und nach verschwunden.
Doch unter meinen Schirm hab ich
Ganz schnell
Neue aufrichtige gefunden.
Der Schirm jedoch, ja der,
Soll nicht nur für mich alleine sein.
Drum komm ich im Monat einmal her,
In den Klosterwald,
Und lade alle herzlich ein.
Manch einer kommt mit untern Schirm.
Manch einer geht.
Das kommt drauf an,
Wie man zu seiner Krankheit steht
Und mit ihr leben will und kann.
Ich hab die Krankheit akzeptiert,
Hab herzliche Hilfe hier
Im Klosterwald bekommen.
Die trage ich nun gerne weiter
Alle sind willkommen!
Ja unser großer Schirm, der
Ist weit gespannt.
Die Bespannung ist ganz dicht.
Da treffen uns die Tropfen der Versuchung nicht.
Falls dich ein Tropfen doch mal trifft, dann
Steck den Kopf nicht in den Sand.
Denn die Menschen unterm Schirm
Reichen dir die Hand.
In der Gemeinschaft sind wir stark,
Nicht Zuhaus im stillen Kämmerlein.
Drum wiederhol ich´s:
Kommt unter unseren Schirm.
Ich lade alle herzlich ein!
Sergio Kaminsky
Ehemaliger Patient
Gruppenleiter Freunde des Blauen Kreuzes
Begegnungsgruppe Gera
„Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren!“
(Frank Penzold)
„Aufeinander zugehen, ohne zu vergessen, wer wir sind und was wir bewirken können.“
(Ein ehemaliger Patient der Fachklinik Klosterwald)
Gedichte von Heinz Orgis
Der letzte Schnee
Den letzten Schnee holt nun die Sonne
Wärmer wird es nun mit Macht
Reicht die Frühlingskraft nicht aus
holt der Regen ihn zum Schmaus
Sehr viel Schnee und kurz die Tage
Für den Menschen oft zur Plage
Ist die Kälte bald vorbei
Nicht mehr lang dann wird es Mai
Vögel kommen aus dem Süden
Weil sie wissen hier wird´s grünen
Blumen wachsen in der Nacht
Für des Menschen Wohl und Pracht
Viele werden überlegen
Woher kommt der ganze Segen
Glaube fest und denke nur
Gott der Herr er zeigt die Spur
Wie schnell ist die Zeit vergangen
Stellt man sich doch oft die fragen
Einmal waren wir auch Kind
Wer´s nicht glaubt, ich bestimmt
Menschen sind wir hier auf Erden
Konnten leben und begehren
Weiß ich auch von dir und mir
Leicht war es nicht immer hier
Freude, Tränen und auch Glück
Brauchen wir auf Schritt und Tritt
Denn es kann nichts schön´res geben
Als den Glauben fest im Leben
Der Frühling
Über Äcker, Felder, Wiesen
Wo im Sommer Blumen sprießten
Liegt jetzt Schnee und brach das Land
Gott hält fest nun meine Hand
Könnt ich einmal wiederkehren
Zu der nächsten Frühlingspracht
Alles gäb ich für´s Genießen
Ist mein Herz jetzt voller Macht
Reist der Morgen hin zum Sommer
Bäche rauschen voller Pracht
Bienen summen, Vöglein singen
Ist mein Herz jetzt voller Macht
Wärme ist in mir voll Wonne
Reist mein Lebensglück dahin
Könnt ich gebe Mond und Sonne
Bleibe ich doch das was ich bin
Darum glaub ich Stück für Stück
Gott hält fest an meinem Glück
Der Baum
Das letzte Blatt fällt nun vom Baum
Vorbei geht auch ein Sommertraum
Haben wir alles recht gemacht
Denken wir bei Tag und Nacht
Gartenpflege, Strasse kehren
Blumen pflücken zum begehren
Was wird uns der Winter scheren
Baum du siest´s aus deiner Höhe
Selbst bei starker Windesböhe
Einmal kommt der nächste Trieb
Was der Baum uns gibt an Lieb
Vögel singen in deinen Ästen
Früchte tragen für uns zum Besten
Schatten spenden für Groß und Klein
Stehst zu Haus bei vielen daheim
Lieber Baum ich sage dir
Bleib des Menschen Freund und Zier
Denn ein Baum hat auch ein Leben
Vieles können wir nicht ihm geben
Aber eines sage ich dir
Bleib des Menschen Freund und Zier
Du erscheinst in meinem Traum
Dafür danke lieber Baum
Heinz Orgis, März 2015